„Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche seinen Boden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken.“ Hermann Hesse


Tomomi Ishikawa hat sich umgebracht. So steht es zumindest in ihrem Abschiedsbrief an Ben. Doch warum tauchen immer wieder Botschaften, Rätsel, E-Mails und Nachrichten auf, die Ben durch ganz Paris und New York führen? Ist Tomomi vielleicht gar nicht tot? Und können die Dinge, die sie in ihren Briefen erzählt, stimmen?
Eine spannende Jagd durch zwei Großstädte beginnt, bei der sich bald die Frage stellt: Wer war Tomomi wirklich? Eine Serienmörderin? Oder nur eine begabte Lügnerin? Ben weiß bald nicht mehr, was Wahrheit und was Fantasie ist…

„Die drei Leben der Tomomi Ishikawa“ ist der rasante Debütroman Ben Constables über „seine“ ungewöhnliche Freundschaft zu Tomomi Ishikawa.

Nach der Leseprobe auf Vorablesen.de war ich gespannt auf die Geschichte um Ben und Tomomi. Diese versprach bewegend, interessant und vor allem ungewöhnlich zu werden, denn schon ihr erster Brief an Ben lässt erahnen, dass Tomomi keine gewöhnliche junge Frau ist.

Dies wird in den weiteren Botschaften und Briefen schnell bestätigt, die wunderbar spannend und fesselnd geschrieben sind. Innerhalb der ganzen Geschichte waren es diese kleinen Geschichten, die mich am meisten begeistert haben. Sie sind so interessant, dramatisch und unberechenbar, dass ich mich auf jede Einzelne freute. Im Gegensatz zur restlichen Geschichte zogen sie mich in ihren Bann. Dem Autor ist es sehr gut gelungen, zwei verschiedene Personen erzählen zu lassen. Doch während mich Tomomi mit ihren Erzählungen fesselte, vermochte Ben das nicht so sehr.

Die Städte und Bens Jagd nach den Hinweisen und Briefen sind zwar liebevoll beschrieben worden, doch hat mich das ganze leider weniger erreicht als ich erwartet und gehofft hatte. Ben ist etwas seltsam und eigenbrötlerisch, wodurch ich mich wenig in ihn hineinversetzen konnte und es einen gefühlten Abstand zwischen mir und dem Geschehen gab. Dieses Eintauchen in eine andere Welt liebe ich am Lesen so sehr und das fehlte mir in dieser Geschichte, wenn es um Ben ging.

Der Schreibstil und die Sprache ließen sich, bis auf einige seltsame Gespräche Bens, gut und angenehm lesen. Der Atmosphäre lastete aber immer dieser gewisse Abstand an, den ich nicht so mochte, obwohl wunderschöne Orte in Paris und New York beschrieben wurden.

Insgesamt gefielen mir der Anfang und die Mitte der Geschichte mit Bens Schnitzeljagd durch die Metropolen. Auch die Idee Wirklichkeit und Fiktion mit und durch den Namen des Autors und Gespräche innerhalb des Buches zu verknüpfen finde ich interessant. Allerdings war mir das Ende zu abgehoben und unglaubwürdig. Ich frage mich noch immer, warum eine schöne Geschichte mit einer tollen Grundidee so ein seltsames und meines Empfindens unpassendes Ende haben muss…

3,5

Vielen Dank an logo_script5 und vorablesen_logo für das Rezensionsexemplar.

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